INTERSOM Köln
Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung im MediaPark Köln

Gestörter Schlaf

Die unsichtbare Krankheit

Bis weit ins 20. Jahrhundert konnte man ausschließlich Schlafstörungen behandeln, die von den Betroffenen selbst bemerkt wurden – sei es durch nächtliches Wachliegen, überdurchschnittlich häufiges Erwachen und/oder erhöhte Tagesmüdigkeit. Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts, seit der Geburtsstunde der modernen Schlafmedizin, die u.a. die Entdeckung der unterschiedlichen Schlafstadien sowie die Entwicklung der sog. Polysomnographie hervorbrachte, ist es möglich, auch Schlafstörungen mit atypischem Beschwerdebild zu enttarnen. Zu den verbreitetsten Schlafstörungen dieser Art zählt u.a. das Obstruktive Schlafapnoe Syndrom (OSAS). 1972 wurde es erstmals von Christian Guilleminault und seiner Arbeitsgruppe an der US-amerikanischen Stanford Universität definiert. – Und doch wird es, ähnlich wie das Restless Legs Syndrom (RLS), wegen der bisweilen unspezifischen Symptomatik noch immer allzu oft übersehen bzw. fehldiagnostiziert und -therapiert.


100 unterschiedliche Schlafstörungen

Internationale Klassifikationen der Schlafstörungen

In der ab 2022 gültigen, elften Fassung des sog. Internationalen Diagnoseschlüssels der WHO (ICD-11) erhält das Thema Schlaf-Wach-Störungen erstmals ein eigenes Kapitel und damit endlich den ihm gebührenden Stellenwert. Während die WHO zwischen 100 Formen der Schlaf-Wach-Störung unterscheidet, sieht die zuletzt 2014 aktualisierte, sog. Internationale Klassifikation der Schlafstörungen („ICSD-3“ = International Classification of Sleep Disorders, 3. Version)[1], eine Unterteilung in die folgenden sechs Gruppen vor:
1. Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen)
2. Schlafbezogene

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Schlafstörungen im Zeichen des Geschlechts

Typisch Mann – typisch Frau?

Frauen sind „anders“ krank als Männer. Nicht zuletzt die Schlafmedizin liefert für diese zentrale These der Gender-Medizin reichlich Beweise: Frauen leiden bis zu 1,5 Mal häufiger unter einer Ein- und Durchschlafstörung (Insomnie). Im Gegenzug erkranken sie bis zur Lebensmitte signifikant seltener an einer Schlafapnoe. Weitere geschlechterpezifische Differenzen