INTERSOM Köln
Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung im MediaPark Köln

100 unterschiedliche Schlafstörungen

Die Internationale Klassifikationen der Schlafstörungen

In der ab 2022 gültigen, elften Fassung des sog. Internationalen Diagnoseschlüssels der WHO (ICD-11) erhält das Thema Schlaf-Wach-Störungen erstmals ein eigenes Kapitel und damit endlich den ihm gebührenden Stellenwert. Während die WHO zwischen 100 Formen der Schlaf-Wach-Störung unterscheidet, sieht die zuletzt 2014 aktualisierte, sog. Internationale Klassifikation der Schlafstörungen („ICSD-3“ = International Classification of Sleep Disorders, 3. Version)[1], eine Unterteilung in die folgenden sechs Gruppen vor:

  1. Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen)
  2. Schlafbezogenen Atmungsstörungen (Obstruktives Schlafapnoe Syndrom etc.)
  3. Hypersomnien zentralnervösen Ursprungs (z.B. infolge organischer Erkrankungen oder Drogenmissbrauchs, Menstruationsbezogene Hypersomnie, Narkolepsie)
  4. Zirkadianen Rhythmusstörungen
  5. Parasomnien (z.B. Schlafwandeln, Alpträumen, Pavor nocturnus, Schlaflähmung, Schlafbezogene Essstörung)
  6. Schlafbezogenen Bewegungsstörungen (z.B. Syndrom der unruhigen Beine („Restless Legs-Syndrom“), Zähneknirschen (Bruxismus))

Normvarianten und ungelöste Probleme

Phänomene wie Schnarchen, Sprechen im Schlaf (Somniloquie), Einschlafzuckungen oder Lang- oder Kurzschlafen wertet die „ICSD-3“ übrigens als „Isolierte Symptome“, „offensichtliche Normvarianten“ oder „ungelöste Probleme“.

Zusätzlich ergänzt die „ICSD-3“ Schlafstörungen, die mit anderen organischen Erkrankungen einhergehen, z.B.

  • Refluxkrankheit (Gastroösophagealer Reflux)
  • Schlafbezogene Epilepsie
  • Schlafbezogene kardiale Ischämie

Ferner listet die ICSD-3 umgebungsbedingte Schlafstörungen – wie sie etwa bei Anwohner/innen in Flughafen- oder Bahnhofsnähe gehäuft auftreten.


[1] = Internationale Klassifikation der Schlafstörungen


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