INTERSOM Köln
Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung im MediaPark Köln

Schlafapnoe und Diabetes Typ 2

Ein Kapitel für sich

Dem wechselwirkungsreichen Zusammenhang zwischen Diabetes Typ 2 und OSAS ist die Wissenschaft schon seit geraumer Zeit auf der Spur. Beide Erkrankungen treten auffallend oft gemeinsam in Erscheinung: Ca. 25-40 Prozent der Diabetiker/innen leiden unter einem OSAS. Umgekehrt ist die Quote geringfügig niedriger. Woher die hohe Verschwisterungsrate rührt, wurde bislang nicht abschließend geklärt. Sehr häufig wird sie jedoch als Folge eines bestehenden Übergewichtes diskutiert, wobei, einmal ausgelöst, nicht selten ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird. So scheint permanenter Schlafmangel, wie er bei einem unbehandelten OSAS gegeben ist, das Körpergewicht nochmals zu steigern, weshalb sich wiederum das Diabetes-Risiko erneut vergrößert.

Grundsätzlich kann gelten: Analog zum Schweregrad einer (nicht therapierten) Schlafapnoe wächst die Wahrscheinlichkeit, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Bei einer schweren, unzureichend behandelten Schlafapnoe liegt das Diabetes-Risiko um bis zu 30 Prozent höher als bei leichteren Verlaufsformen. Hoffnungsvoll stimmt im Gegenzug, dass zwischen OSAS und Diabetes sehr wohl auch eine positive Rückkopplung bestehen kann: Beispielsweise legte 2013 eine kleine Studie den Verdacht nahe, dass bei übergewichtigen, unbehandelten Schlafapnoiker, die unter einem Praediabetes (Vorstufe des Diabetes Typ 2) litten, bereits nach zwei Wochen erfolgreicher CPAP-Therapie die Blutzuckerspiegel sanken. Wegen des unübersehbaren, wenngleich noch nicht erschöpfend erforschten Zusammenhangs beider Krankheitsbilder raten heute viele Fachärzt/innen dazu, dass sich Apnoiker/innen immer auch auf Diabetes untersuchen lassen sollten. Und umgekehrt: Denn hinter manch schlecht einstellbarem Blutzuckerwert steckt ein unentdecktes Obstruktives Schlafapnoe Syndrom.


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